"Vater, Mutter, Hitler - vier Tagebücher und eine Spurensuche"

Ich möchte mit diesem Eintrag auf eine ganz großartige Dokumentation aufmerksam machen, die vor einigen Wochen in der ARD lief.

In "Vater, Mutter, Hitler - Vier Tagebücher und eine Spurensuche" (ein Klick führt direkt zum Video) offenbart sich den Zuschauenden eindrucksvoll das Seelenleben von vier jungen Menschen der 1930er Jahre, sodass ich natürlich unweigerlich an Walter, Luise, Hedwig und ihren Mann denken musste, deren Geschichten mich ja zum Teil schon seit vielen Jahren begleiten.

In der ARD-Doku "Vater, Mutter, Hitler" treffen wir auf die Arbeitertochter Ida Timmer, die doch einfach nur eine sichere Zukunft will und Hitler deswegen idealisiert.

Wir begleiten den hessischen Lehrer und späteren Soldaten Wilm Hosenfeld, der nach anfänglicher Euphorie bald des Schreckens der nationalsozialistischen Tötungsmaschinerie gewahr wird und beginnt, um jedes Leben zu kämpfen, das er retten kann.

Wir lernen auch den aus Wien stammenden SS-Mann Felix Landau kennen, der von Anfang an für den "Führer" brennt und damit beginnt, einfach Menschen zu töten, weil ihm danach ist.

Und letztlich haben wir auch am Schicksal von Luise Solmitz und ihrer Familie teil, der plötzlich die jüdischen Wurzeln des Vaters Fredy zum Verhängnis werden.

Der Wechsel von zu Filmszenen umgewandelten Tagebucheinträgen und Interviews mit den Nachfahren zieht einen unweigelich in seinen Bann. Kein Spielfilm könnte besser, packender, eindringlicher sein.

Diese Dokumentation zu schauen ist keine Empfehlung - es ist ein Auftrag.